Es ist Ende November, genauer gesagt der sogenannte Black Friday, und für manche der Beginn der Zeit des Gebens. Während meine Posteingänge mit Werbeanzeigen für Sonderangebote überquellen, versuche ich, mir eine Auszeit von dieser Flut zu nehmen und über meine diesjährigen und noch bevorstehenden ehrenamtlichen Tätigkeiten nachzudenken.
Als Business Coach habe ich das Privileg, in einem Beruf zu arbeiten, den ich als einen Beruf des Gebens betrachte.
Ein Beruf, in dem ich meine*n Kund*innen als Business Coach den Raum bieten kann, ihre Themen auf unterschiedliche Weise zu beleuchten und betrachten, neue Lösungen zu entwickeln. Dafür bleibt im hektischen, geschäftigen Alltagsabläufen meist wenig Raum. Ein weiteres Privileg, das mir meine Arbeit als Business Coach bietet, ist der Freiraum, mich ehrenamtlich zu engagieren. In dem Rahmen engagiere ich mich am Fachbereich Ingenieurwesen der Universität Bristol, wo ich dieses Jahr zum dritten Mal eine Gruppe von Studienanfänger*innen im Fach Luft- und Raumfahrttechnik als Mentorin begleitet habe.
Ein weiteres Projekt, das ich unterstütze, ist German Dream, eine Organisation, die an Schulen in ganz Deutschland Veranstaltungen für Schüler*innen ab 14/15 Jahren durchführt. Hier geht es um Werte geht, was sie für jede*n Einzelne*n von uns bedeuten und wie wir sie leben. Und ein drittes Projekt ist eine Organisation, die Schüler*innen aller Altersstufen und Jüd*innen zusammenbringt, um Gespräche über die Vielfalt der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und darüber zu führen, was es für jede*n einzelne*n Freiwillige*n bedeutet, Jüd*in zu sein.
Es gibt definitiv Parallelen zwischen den Dialogen mit Schüler*innen über Werte und meiner Arbeit als Business Coach mit meinen Kund*innen zum Thema Werte.
Es ist immer inspirierend, in diesen Gruppen Ideen auszutauschen und neugierige Fragen zu beantworten. Außerdem finde ich es immer wieder ermutigend zu sehen, wie viel Reflexion und Gedanken die Schüler*innen in dieses Thema investieren, obwohl sie, zumindest für mich, noch recht jung sind. Da ich viele wichtige Entscheidungen in meinem Leben auf der Grundlage meiner Werte getroffen habe, hoffe ich, dass sie diesen Austausch hilfreich finden.
Bei meiner Arbeit mit Ingenieurwesenstudent*innen ist es spannend zu sehen, dass der Anteil weiblicher Student*innen um ein Vielfaches gestiegen ist, verglichen mit den 8 bis 9 Prozent, die den Kurs besuchten, als ich im ersten Jahr desselben Studiengangs war.
Wir konzentrieren uns insbesondere auf die Vorbereitung von Bewerbungen für Praktika und darauf, was es bedeutet, als Ingenieur*in in der Arbeitswelt tätig zu sein.
Es fällt mir häufig auf, dass viele Student*innen in der Schule kaum oder gar nicht darauf vorbereitet wurden, wie man Lebensläufe und Bewerbungen schreibt, und ich bin froh, dass ich ihnen dabei helfen kann.
Ich habe dieses Jahr noch zwei weitere Einsätze vor mir und bin gespannt, was die Grundschulkinder fragen und worüber sie reflektieren werden. Also freue ich mich auf die Gespräche. Und ich denke, das ist die Inspiration, die mich durch all meine Ehrenamtstätigkeiten begleitet, vom Austausch über Werte über die Bedeutung meiner jüdischen Herkunft im heutigen Deutschland bis hin zur Vorbereitung auf das erste Vorstellungsgespräch für ein Praktikum.
Es sind die aufschlussreichen Fragen, das Leuchten in den Augen der anderen, wenn sie Ideen haben, der offene Dialog, der sich daraus ergibt.
Das ist das Geschenk, das ich aus dieser Arbeit mitnehme, ebenso wie aus meiner Arbeit als Business Coach. Bei diesen Veranstaltungen geben immer beide Seiten etwas. Ich bin sehr dankbar für das, was diese Gruppen und Einzelpersonen mit mir teilen. Ich verlasse sie federnden Schrittes, inspiriert von den Gesprächen, den großartigen Erkenntnissen und der Hoffnung für die Zukunft, die diese Menschen in ihren Händen halten.
Wenn Sie Fragen dazu oder zu meiner Arbeit als Business Coach haben, können Sie sich gerne an mich wenden. Bis bald.
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