Sicherlich nicht die Art von Stärke, die typischerweise mit toxischer Männlichkeit assoziiert wird und von Führungskräften verlangt, unter allen Umständen und in allen Situationen äußere Stärke zu zeigen. Dies beinhaltet oft, Mitarbeiter*innen jegliche Verantwortung zu entziehen, diese zu infantilisieren und zu vermeiden, sich selbst authentisch als Führungskraft zu zeigen. Als Business Coach führe ich häufig Coachings durch, in denen Führungskräfte wieder lernen, sich mit ihren Emotionen zu beschäftigen. Warum?
Weil mentales Gesundheit in Führungspositionen wichtig ist.
Führung wird oft mit Stärke, Resilienz und ständiger Entscheidungsfindung unter Druck assoziiert. Dies führt häufig dazu, dass Führungskräfte ein Bild von Stärke und Stabilität vermitteln, während sie tatsächlich unter hohem Stress stehen. Dies kann ihre psychische Gesundheit stark beeinträchtigen. Es ist wichtig, diese Realität zu verstehen und anzugehen – nicht nur für die Führungskräfte selbst, sondern auch für die Gesundheit der Teams und Organisationen, die sie leiten.
Der Schlüssel liegt darin, die Angst vor dem Zeigen von Emotionen am Arbeitsplatz abzulegen.
Ein*e Business Coach kann Führungskräften dabei helfen. Das falsche Narrativ zu entlarven, dass Menschen, insbesondere Führungskräfte, ihre Emotionen an der Bürotür zurücklassen müssen, wenn sie zur Arbeit kommen, ist ein Eckpfeiler meiner Arbeit als Business Coach und Trainerin. Ich verbinde dies mit der Frage, wie man sich um die eigene psychische Gesundheit kümmert und wie man Emotionen im Arbeitsumfeld angemessen zum Ausdruck bringt.
Wichtig in der Führungsarbeit ist die Fähigkeit, die eigene psychische Gesundheit zu managen.
Führungskräfte stehen vor vielen psychologischen Anforderungen. Sie müssen Teams leiten, Konflikte bewältigen und Leistungsstandards aufrechterhalten. Gleichzeitig versuchen sie, wo passend, Selbstvertrauen auszustrahlen. Wenn dieses Selbstvertrauen nur vorgetäuscht ist, geraten Führungskräfte in eine prekäre Lage, da Sorgen dazukommen, wann sie „entlarvt“ werden könnten. Dies trägt auch zum Impostor Syndrom bei.
Selbstvertrauen auszustrahlen, wenn man sich nicht stark fühlt, ist emotional anstrengend.
Untersuchungen zeigen, dass Führungskräfte aufgrund ihrer erhöhten Verantwortung und emotionalen Arbeit häufiger unter Stress und Burnout leiden als Menschen, die nicht in der Führung sind (Kaluza et al., 2020). Chronischer Stress kann zu Angstzuständen, Depressionen und verminderter kognitiven Flexibilität führen. All dies kann die Entscheidungsfindung beeinträchtigen – eine entscheidende Fähigkeit in Führungspositionen (McEwen, 2017). In meiner Rolle als Business Coach helfe ich Führungskräften dabei, zu reflektieren, wo sie authentisch stark sein können, wo Stärke tatsächlich erforderlich ist und wo nicht.
Psychischer Druck und mentale (Un)Gesundheit bleiben in Führungspositionen oft verborgen.
Die falsche oder vermeintliche Erwartung, „stark zu bleiben“, kann dazu führen, dass Emotionen unterdrückt werden und Hilfestellungen nicht genutzt. Dies kann zu einer Kultur führen, in der psychische Gesundheit und Probleme innerhalb der gesamten Organisation ignoriert und stigmatisiert werden. Regelmäßiges Business Coaching hat nachweislich positive Auswirkungen auf Organisationen. Wenn Führungskräfte Offenheit vorleben und Unterstützung suchen, kann dies zu einem gesünderen Arbeitsumfeld beitragen. Studien zeigen, dass eine unterstützende Führung mit weniger Stress für die Mitarbeiter*innen und einer verbesserten Teammoral verbunden ist (Harms et al., 2017).
Die Fähigkeit, eigene Emotionen innerhalb des Teams authentisch zu zeigen und anzusprechen, ist an sich schon ein Zeichen von Stärke.
Sie schafft Vertrauen bei anderen und baut starke Bindungen auf. Unternehmen können hier eine wichtige Rolle spielen, indem sie Ressourcen für die psychische Gesundheit fördern, Führungskräftecoaching anbieten und Gespräche über mentale Gesundheit normalisieren. Mindfulness Training beispielsweise reduziert nachweislich Stress und verbessert die emotionale Regulierung bei Führungskräften (Donaldson-Feilder et al., 2019).
Effektive Führung bedeutet nicht, unzerbrechlich zu sein, sondern selbstbewusst und bereit zu sein, sich um die eigene psychische Gesundheit zu kümmern.
Wenn Führungskräfte ihrer mentalen Gesundheit Priorität einräumen, schaffen sie resiliente Teams und humanere Arbeitsplätze. Ein*e Business Coach unterstützt Führungskräfte und ganze Organisationen bei der Selbstreflexion und emotionalen Regulierung. Wenn Sie Fragen dazu haben, wie Coaching und Training Sie als Führungskraft oder die Führungskräfte in Ihrer Organisation bei der Stärkung ihrer mentalen Gesundheit unterstützen können, wenden Sie sich bitte an mich. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören.
Referenzen
Donaldson-Feilder, E., Lewis, R., & Yarker, J. (2019). Journal of Occupational Health Psychology, 24(1), 20–34.
Harms, P. D., Credé, M., Tynan, M., Leon, M., & Jeung, W. (2017). Leadership Quarterly, 28(1), 1–14.
Kaluza, A. J., et al. (2020). Stress and Health, 36(3), 327–341.
McEwen, B. S. (2017). Neuron, 98(2), 257–281.





